Endlich Besserung nach siebenjährigem Hüftleiden

Operationsmethode des neuen Chefarztes am HKK Soltau überzeugt über Landkreisgrenzen hinweg

Heidekreis. „Ich bin einfach nur pups-zufrieden", bricht es erleichtert aus der Patientin Kathrin N., aus Hemslingen, heraus. Ein langer Leidensweg liegt hinter ihr. Viel zu jung fühlte sie sich, um derartige Einschränkungen in Kauf nehmen zu wollen: „Ich bin 59 Jahre alt und ein aktiver Mensch. Ich gehe gerne Walken und kümmere mich leidenschaftlich um meine Shetlandponys. Ich wollte einfach nicht mehr diese Schmerzen ertragen müssen." Zahlreiche Arztbesuche hatte Kathrin N. da bereits hinter sich. Ein Sturz auf ihre rechte Hüfte vor sieben Jahren hatte einen Gelenkerguss ausgelöst. Seither hatte sich eine nicht bemerkte Hüftdysplasie stetig verschlechtert. „Ich hatte Schmerzen auf beiden Seiten meiner Hüftgelenke beim Gehen und Stehen. Ich ging von Tag zu Tag schiefer und meine Mobilität ging immer mehr zurück. Zuletzt schaffte ich nur noch 150 Meter, dann war Schluss.", erinnert sich Kathrin N. „Irgendwann waren meine Beschwerden so groß, dass ich auch unter Schlafstörungen litt. Ich wurde immer unzufriedener und sauer. Schließlich gab mir ein neues Röntgenbild einer chirurgischen Gemeinschaftspraxis wieder Hoffnung." Das Röntgenbild legte zum ersten Mal einen operativen Eingriff als Behandlungsweg nahe. „Als ich hörte, dass eine Hüft-OP für mich in Frage kommt, erinnerte ich mich sofort an den Bericht, den ich über das neuartige OP-Verfahren gelesen hatte, welches der neue Chefarzt, Dr. Özkir, am Heidekreis-Klinikum praktiziert. Heimatnah und minimal-invasiv, ich vereinbarte direkt einen Termin."

Gleich Anfang September erhielt Kathrin N. einen Termin beim Chefarzt für Orthopädie am Heidekreis-Klinikum, Dr. med. Serkan S. Özkir. Beim Blick auf das Röntgenbild bestätigte er ihr die Notwendigkeit eines operativen Eingriffs zur Behandlung des Beschwerdebildes. „Er zeigte mir auf dem Röntgenbild den starken Verschleiß des rechten Hüftgelenkes, es war bereits kein Gelenkspalt auf beiden Seiten mehr erkennbar. Die linke Hüfte war nachweislich ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen.", erinnert sich Kathrin N. „Diagnose und Patientenwunsch sprachen eindeutig für einen beidseitigen Hüft-Gelenkersatz, den wir dann Anfang Oktober durchgeführt haben.", ergänzt Dr. Özkir. „Für die Patientin hätte in naher Zukunft ein zweiter Eingriff auf der anderen Hüftseite angestanden." Vorteil beim minimal-invasiven Vorgehen ist, dass nicht wie bei herkömmlichen Zugangswegen lange Hautschnitte und Schädigungen an den Weichteilen und der Muskulatur vorgenommen werden müssen, um den Gelenkersatz einzubringen. Die Ursachen der Beschwerden werden mit dem Eingriff beseitigt und die postoperativen Schmerzen minimiert, so dass der Patient unmittelbar nach der OP eine große Verbesserung spürt. So auch die Erfahrung von Kathrin N.: „Ich bereue es keine Sekunde. Ich bin endlich diese dauerhaften Schmerzen an meiner Hüfte los und bin auch schon am 4. Tag nach der OP wieder sehr mobil." Mit längeren Einschränkungen muss Kathrin N. nicht rechnen. Am fünften Tag nach der OP konnte sie entlassen werden, eine 3-wöchige Reha wurde bereits für die darauffolgende Woche organisiert. Ein großer Dank von Kathrin N. geht auch an das Pflegeteam der Station 3B: „Alle waren immer sehr emphatisch, fürsorglich und hilfsbereit. Ich bin einfach nur pups-zufrieden."

Seit Juli 2021 ist Dr. med. Serkan S. Özkir als Chefarzt für Orthopädie am Heidekreis-Klinikum Soltau tätig. Aufgrund seiner hohen Expertise als Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Spezielle Unfallchirurgie konnte er ein neues OP-Verfahren am HKK etablieren, bei dem auf die Ablösung der Muskulatur verzichtet wird. „Bei Endoprothesen am Hüftgelenk wähle ich den sogenannten minimal-invasiven vorderen Zugang beim Einsetzen des Kunstgelenkes. Dies ist mit deutlich weniger Blutverlust und sehr viel weniger Schmerzen bei den Patienten verbunden. So kommen die Patienten nach der OP auch schneller wieder auf die Beine, da die Kraft der Muskulatur rund um das neue Hüftgelenk erhalten bleibt.", erklärt Dr. Özkir. Weitere Schwerpunkte von Chefarzt Dr. Özkir sind die Behandlungen von Schulter- und Kniegelenk, sowohl mit arthroskopischer als auch mit endoprothetischer Versorgung, Wirbelsäuleneingriffe bei Osteoporosebrüchen und Handchirurgische Eingriffe wie Karpaltunnelsyndrome oder Ringbandstenosen („schnellende Finger").

Die Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie ist ein Fachbereich mit einem starken Spezialisierungsgrad. Die Weiterentwicklung der Operationsverfahren dient dabei auch immer der Patientensicherheit. Bereits im vergangenen Jahr stellte Geschäftsführer Dr. med. Achim Rogge gemeinsam mit der Fachabteilung die Weichen für eine zukünftige Spezialisierung der beiden Disziplinen: „Die Orthopädie und die Unfallchirurgie sind beides Fächer, in denen eine hochspezialisierte Medizin stattfindet. Um eine qualitativ hochwertige Medizin anzubieten, brauchen beide Disziplinen Spezialisten, um den heutigen Anforderungen an moderne Behandlungsmethoden gerecht zu werden. Mit den beiden Chefärzten, Herrn. Dr. med. Serkan S. Özkir für Orthopädie und Herrn Dr. med. Jens Bigge für Unfallchirurgie, haben wir die Abteilung zukunftsfähig aufstellen können."

 

Bildunterschrift: Dr. med. Serkan S. Özkir, Chefarzt für Orthopädie, mit seiner Patientin Kathrin N. am Tag ihrer Entlassung. Vom ersten bis zum letzten Gespräch: Auch die Nachbetreuung der orthopädischen Patienten übernimmt der Chefarzt gern selbst, um sich vom Ergebnis seines Eingriffs zu überzeugen.

© Heidekreis-Klinikum
Foto und Text von Manuela Stehr-Schmidt

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