Heidekreis-Klinikum
Die Etablierung einer Demenzbeauftragten gemäß der Novellierung des Nds. Krankenhausgesetzes ist mit der Berufung von Frau Katja Bartsch nach entsprechender Weiterbildung zum 01.02.2023 erfolgt.
Katja Bartsch
(Team Leitung Sozialdienst, Parkinson Nurse, CaseManagerin DGCC, Pflegeexpertin für Menschen mit Demenz, Demenzbeauftragte HKK)
Meine Ausbildung zur Krankenschwester habe ich 1996 abgeschlossen. Die folgenden 17 Jahre habe ich neurologisch gearbeitet und mich in den Bereichen der Neurologie weiter gebildet. In den Jahren habe ich insgesamt rund 700 Stunden Fortbildungen allein zum Thema Demenz / Delir absolviert.
„Mit der Novellierung des Niedersächsischen Krankenhausgesetzes (NKHG) zum 1. Januar 2023 wurde nun durch die Schaffung des § 23 NKHG die Etablierung der Demenzbeauftragten festgelegt, wobei jedes Krankenhaus mindestens eine Demenzbeauftragte oder einen Demenzbeauftragten zum 1. Juli 2023 berufen musste.“
„Die gesetzliche Grundlage finden Sie im § 23 des Niedersächsischen Krankenhausgesetzes (NKHG).“
„Durch den Einsatz der Demenzbeauftragten soll eine flächendeckende Optimierung der Versorgungsprozesse für die Patientinnen und Patienten mit einer demenziellen Erkrankung erreicht und die Entwicklung zu demenzsensiblen Krankenhäusern forciert werden. Neben der individuellen Unterstützungsleistung soll durch den Einsatz von Demenzbeauftragten und die Etablierung von demenzsensiblen Konzepten dazu beitragen werden, Behandlungserfolge zu sichern, Komplikationen zu reduzieren und die Länge des Krankenhausaufenthaltes weitestgehend zu minimieren.“ (Nds. Minist. Für Soziales, Arbeit, Gesundheit & Gleichstellung)
Die Ausgestaltung dieser Schnittstelle zwischen den Mitarbeitenden im Krankenhaus und den Patienten bzw. ihren Zugehörigen, ist nicht festgelegt. Individuell für jedes Krankenhaus soll eine optimale Versorgung für Menschen mit Demenz bzw. Menschen mit kognitiven Einschränkungen entwickelt werden.
Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet für Menschen mit Demenz immer eine Extremsituation. Oft werden, bei veränderter Umgebung, Defizite offensichtlich, die zuvor, im häuslichen Umfeld, nicht aufgefallen sind. Wenn man sich in der schnellen, hektischen Welt sowieso nicht mehr gut zurecht findet, ist ein Ortswechsel mit vielen unbekannten Menschen, die alle etwas fordern, Lärm, Licht, Hektik, eine Krisensituation, die die kognitive Leistungsfähigkeit deutlich verschlechtern kann.
Katja Bartsch wurde am 1. Februar 2023 bereits offiziell zur Demenzbeauftragten des Heidekreisklinikums berufen. Frau Bartsch ist Krankenschwester, hat diverse Weiterbildungen im Bereich der neurologischen Erkrankungen absolviert und ist seit 2015 Teil des Teams des Sozialdienstes, welches sie seit 2021 leitet. Mit rund 700 Stunden Fort- und Weiterbildung zum Thema „Demenz/ Delir“ bringt sie die nötige Expertise für diese wichtige Position mit.
Natürlich gab es auch zuvor bereits Bestrebungen Patienten mit Demenz vollumfänglich optimal in ihren Bedürfnissen zu versorgen. Unsere Pflegekräfte lernen nicht nur in der Ausbildung den Umgang mit an Demenz Erkrankten, sondern profitieren auch von den Erfahrungswerten ihrer Kollegen. Vieles „wird schon gemacht“, es wurde allerdings in der Vergangenheit nicht in Konzepten festgelegt.
Konzepte müssen praktikabel sein! Das beste Konzept und die besten Ideen nützen nichts, wenn diese im Klinikalltag nicht gelebt werden können. Deswegen ist es, bei aller Planung, unerlässlich jede neue Idee in engem Austausch mit der Pflege, den Experten, die diese Konzepte umsetzen werden, abzusprechen. Ein enger Austausch findet natürlich auch mit unserer geriatrischen Chefärztin Fr Dr Isik-Obersteller statt.
Wir haben beschlossen, den Empfehlungen der Robert-Bosch-Stiftung zum Aufbau demenzsensibler Krankenhäuser zu folgen.
Wenn man mit vielen Berufsgruppen und Menschen in den Austausch gehen möchte, dauern Innovationen ihre Zeit. Wir werden im September 2025 - zur Woche der Demenz - unsere gelebten Konzepte der Öffentlichkeit vorstellen.
Für Vorträge oder Diskussionsrunden kann Frau Bartsch eingeladen werden. Für non-profit Organisationen oder Ehrenamtlichen Vereinigungen ist der Besuch kostenlos und wird von Frau Bartsch als ihr persönliches Ehrenamt verstanden. Bitte nehmen Sie Kontakt auf über Mail: Katja.Bartsch@Heidekreis-Klinikum.de
Demenz muss in die Mitte der Gesellschaft rücken und darf kein Tabuthema mehr sein.