Depressionen - wie erkennen? „Depression kann jeden treffen“ – so diedurchgängige Aussage der Referenten und auchdie Erfahrung der meisten Anwesenden bei derdiesjährigen Regionaltagung der Grünen Damenund Herren in Niedersachsen und Bremen.
Doch Depressionen sind kein Stigma und kein Versagen,sondern eine echte Krankheit, die behandelbar ist.
Die große Zahl von an die 100 ehrenamtlichen GrünenDamen und Herren konnten die beidenLandesbeauftragten der evangelischen Kranken-undAltenhilfe e.V., kurz eKH, für Niedersachsen und Bremen,Susanne Zschätzsch und Beate Exner, in Hannover-Mühlenberg begrüßen – weil das Thema interessierte undweil die Tagung immer wieder eine gute Möglichkeit derBegegnung untereinander bietet.
Das Thema scheint bei den Anwesenden einen Nervgetroffen zu haben. Die beiden Referenten, Dr. Florian Gal,Chefarzt im HKK Walsrode und Helmut Platte, Oberarzt inden Paracelsus-Kliniken Bad Gandersheim und Mitglied imBündnis gegen Depression in Südniedersachsen, hatten inihren Vorträgen die Erkrankung sowohl unter medizinischemals auch unter gesellschaftlichem Aspekt beleuchtet. In deranschließenden Frage- und Diskussionsrunde wurde dieBetroffenheit vieler Anwesender deutlich, die entwedereigene Erfahrungen, Erfahrung mit der Krankheit beiAngehörigen oder auch bei Patienten im Krankenhaushatten. Ist Depression heilbar, wie verhalte ich mich amKrankenbett in der Begegnung mit Betroffenen, wieverhalte ich mich bei Verdacht auf Suizidgefahr? Diese undviele weitere Fragen wurden ausführlich und klarverständlich von den beiden Referenten beantwortet.
Die Gespräche in den Pausen bestätigten die Dankbarkeitfür die Kompetenz und die Offenheit der beiden Experten.Gleichzeitig war deutlich zu spüren, wie wichtig dieAufklärungsarbeit zur Depression ist, die immer noch häufignicht ernst genommen oder gar versteckt wird.„Psychotherapie sollte genauso selbstverständlich sein wiePhysiotherapie: Jemand hilft mir dabei, langfristig mitmeinem Körper besser umzugehen. Warum sollte das mitunserer Psyche ohne fremde Hilfe funktionieren, wenn es beiunserem Körper doch auch nicht ohne Weiteres geht?“, sodie Schriftstellerin Zoe Beck in ihrem Buch über eigeneErfahrungen mit Depression.
Eine spannende Tagung, die Lust macht auf mehrInformation und Begegnung untereinander.
Susanne Zschätzsch
Leitung Grüne Damen und Herren Soltau,
Landesbeauftragte für Niedersachsen und Bremen
Foto 1: Susanne Zschätzsch führte gemeinsam mitBeate Exner - beide sind Landesbeauftragteder eKH - durch die Tagung.
Foto 2: Chefarzt Dr. Gal während seines Vortrags.
