Heidekreis-Klinikum kritisiert unzureichende und veraltete Daten im Klinik-Atlas und gibt Blick auf die Zukunft in punkto Gesundheitsversorgung im Heidekreis

Heidekreis: Das Heidekreis-Klinikum (HKK) sieht sich durch den aktuellen Klinik-Atlas des Bundesgesundheitsministeriums falsch bewertet. Die Ergebnisse des Klinik-Atlas basieren auf veralteten Daten aus dem Jahr 2022 und weisen erhebliche methodische Mängel auf, die ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Situation im HKK vermitteln.

 

Veraltete Datenbasis

Die im Klinik-Atlas verwendeten Daten stammen aus dem Jahr 2022 und sind somit nicht aktuell. Ein Beispiel: Die Fachabteilung Senologie & Brustchirurgie wurde erst im laufenden Jahr 2022 gegründet. In 2023 sind – wenn man im Klinikatlas das Stichwort „Brustkrebs“ eingibt, bereits 126 Fälle zu nennen, bereits am 28. Mai diesen Jahres würden 50 Fälle gemeldet werden. Mittlerweile hat Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach eine Aktualisierung und Korrektur der Daten angekündigt.

Irreführende Angaben zum Pflegepersonalquotienten

Der Pflegepersonalquotient im Klinik-Atlas führt aus Sich des HKKs ebenfalls zu Missverständnissen und bietet ein unvollständiges Bild der Personalsituation. Der Quotient berücksichtigt das Personal in Funktionsabteilungen wie dem Herzkatheterlabor nicht oder erfasst andere Pflegeunterstützenden Mitarbeitenden nur prozentual gering mit insgesamt 10Prozent. Dabei entlasten z.B. Pflegehelfer die examinierten Pflegekräfte am Patientenbett erheblich. Des Weiteren wird der Pflegepersonalquotient nicht auf einzelne Fachabteilungen und deren Stationen heruntergebrochen, was zu einer undifferenzierten Darstellung bei den einzelnen Krankheitsbildern führt. Diese irreführenden Angaben täuschen über den tatsächlichen Zustand der Pflegepersonalsituation hinweg und bieten ein ungenaues Bild der Versorgung im HKK.

Fehlende Transparenz bei Fachabteilungen

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die fehlende separate Betrachtung der Fachabteilungen. Wichtige Abteilungen wie Kardiologie, Geriatrie, Palliativmedizin und Onkologie werden zum Beispiel lediglich unter der Inneren Medizin zusammengefasst. Chefarzt-geführte Abteilungen wie Anästhesie, Intensivmedizin, Psychiatrie und Psychotherapie fehlen komplett im Klinik- Atlas. Diese mangelnde Transparenz führt zu einer unzureichenden und teils irreführenden Informationslage für die Öffentlichkeit.

Unklare Darstellung der Bettenanzahl

Dr. Achim Rogge, Geschäftsführer des Heidekreis-Klinikums, weist auf weitere Unklarheiten hin: „Die Anzahl der Betten wird im Krankenhausplan ausgewiesen, doch die Berechnung im Klinik-Atlas erfolgt als Mittelwert der jeweils am Monatsende vorhandenen, ausschließlich somatischen Betten – das heißt ohne die Betten der Psychiatrischen Fachabteilung. Zudem fehlen auch die Intensivbetten.” Dr. Rogge betont, dass es korrekt wäre, die Betten gemäß Krankenhausplan auszuweisen. Für die Standorte Soltau und Walsrode sind dies heute insgesamt 398 Betten.

Forderung nach präziser und aktueller Datenerhebung

Das Heidekreis-Klinikum fordert eine präzisere und aktuellere Datenerhebung sowie eine transparentere Darstellung der Methodik im Klinik-Atlas. Nur so kann eine fundierte Bewertung gewährleistet und eine bessere Orientierung für Patienten und deren Angehörige ermöglicht werden. Geschäftsführer Dr. med. Achim Rogge: „Unsere Leistungen sind alle auf unserer Website www.heidekreis-klinikum.de einzusehen.“

Ausblick in die Zukunft des Heidekreis-Klinikums und damit in die stationäre Versorgung im Heidekreis

Geschäftsführer Dr. med. Achim Rogge: „Wir blicken optimistisch in die Zukunft. Denn durch den Zusammenschluss der Standorte Soltau und Walsrode in einem modernen Neubau wird das Klinikum den Schritt vom Grundversorger zum Schwerpunktversorger vollziehen. Im Rahmen dieses Projekts wird das Heidekreis-Klinikum unter anderem als Darm- und Brustzentrum sowie letztlich als Onkologisches Zentrum zertifiziert werden. An den Umsetzungen arbeiten wir bereits heute.“

Das umfassende Medizinkonzept des HKKs, das auf den Bedarf des Landkreises zugeschnitten ist, wurde in enger Abstimmung mit allen Krankenkassen und dem Sozialministerium des Landes Niedersachsen entwickelt. Dr. med. Achim Rogge: „Das Land Niedersachsen unterstützt unseren Klinikneubau nicht nur großzügig mit 222 Millionen Euro, sondern auch das umfassende Medizinkonzept – übrigens auch in enger Abstimmung mit den Leistungsträgern, also den Krankenkassen. Zusammenfassend möchte ich feststellen: Dieser Neubau wird die medizinische Versorgung im Heidekreis nicht nur nachhaltig verbessern, sondern vor allem zukunftsfähig gestalten.“ 

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