Stoßwellen gegen Verkalkungen: Lithotripsie als neues Verfahren in der Kardiologie am Heidekreis-Klinikum

Soltau. Dr. med. Andrea Hartmann, Chefärztin der Kardiologie und ihr Team im Herzkatheterlabor am Heidekreis-Klinikum haben eine neue Behandlungsmethode eingeführt: Die Lithotripsie in der Kardiologie. Doch was verbirgt sich hinter dieser innovativen Therapie und wie funktioniert sie genau?

Die Lithotripsie ist eine Methode, bei der Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen mithilfe hochenergetischer Stoßwellen zertrümmert werden. Diese Ablagerungen können zu Engstellen führen, die den Blutfluss behindern und somit das Risiko für Herzinfarkte erhöhen. „Diese Stoßwellen bei der Lithotripsie werden gezielt auf die Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen gerichtet,“ erklärt Chefärztin Dr. Hartmann. Dies geschehe mithilfe eines speziellen Geräts, das die Stoßwellen erzeugt und über einen Katheter direkt an die betroffene Stelle im Herzen leitet. Dr. Hartmann: „Die Stoßwellen treffen dann präzise auf die Verkalkungen und zertrümmern sie, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen.“

Durch diese gezielte Anwendung der Stoßwellen können die Verkalkungen effektiv entfernt werden, was zu einer verbesserten Durchblutung des Herzens führt.

Es ist eine noch innovative Methode in der Kardiologie – denn zuerst wurde die Lithotripsie “nur” zum Zertrümmern von Nierensteinen eingesetzt. Aber in den letzten Jahren wurde die Technik so weiterentwickelt, dass sie nun auch in der Kardiologie zur Behandlung angewendet wird.

Frau Dr. Hartmann erläutert: „Die Lithotripsie ist – bei starken Verkalkungen -– eine echte Alternative zur herkömmlichen Ballonaufdehnung. Sie wird bei Patientinnen und Patienten mit stark verkalkten Gefäßen, die mit einem Ballon alleine nicht ausreichend aufgedehnt und behandelt werden können, angewendet, um danach zum Beispiel einen Stent einsetzen zu können, der das Gefäß zukünftig offen hält."

Ein beeindruckendes Beispiel für den Erfolg dieser neuen Behandlungsmethode ist der Fall des 82-jährigen Olaf K.* aus Munster. Nachdem dem Patienten mehrere Stents gelegt wurden, um die Verschlussstellen nach der Lithotripsie in der Kardiologie des Heidekreis-Klinikums offen zu halten, geht es ihm bereits einen Tag nach dem Eingriff gut – und er freut sich darauf, am kommenden Tag nach Hause entlassen zu werden. „Zwei Wochen soll ich nun kein Sport treiben, weder schwimmen, noch Nordic Walking, noch Tischtennis spielen.“ Dass er nach dieser kurzen Zwangspause wieder voll loslegen darf, freut ihn besonders: „Die Turniersaison im Tischtennis startet bald, dafür möchte ich dann fit sein!“

Foto, ©Heidekreis-Klinikum:  (v.l.n.r.) Oberarzt Nebras Salman, Patient Olaf K*. und Chefärztin Dr. Andrea Hartmann (*Nachname zum Schutz gekürzt)

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