Luftaufnahme der Baustelle mit dem Rohbau des neuen Klinikums.

Rohbau des neuen Heidekreis-Klinikums steht: Winter entscheidet über Tempo des Innenausbaus

Kurz vor Weihnachten erreicht das Großprojekt Neubau Heidekreis-Klinikum einen entscheidenden Meilenstein: Am 18. Dezember werden die wesentlichen Rohbauarbeiten abgeschlossen. Nach rund 17 Monaten intensiver Bautätigkeit steht das Bauwerk nun in seiner endgültigen Struktur – ein sichtbarer Fortschritt, der das Tempo des gesamten Projekts unterstreicht.

Seit August 2024 wurden zunächst zwei Monate lang die Erdarbeiten ausgeführt, bevor rund 15 Monate lang Stahlbetonarbeiten die Baustelle bestimmten. In dieser Zeit sind etwa 35.500 Kubikmeter Beton und rund 6.000 Tonnen Stahl verbaut worden, davon alleine rund die Hälfte als Rollbewehrung und knapp 20.000 m² Halbfertigteil-Wände. „Die Umstellung auf Rollbewehrung und Halbfertigteilwände hat einen großen Teil dazu beigetragen, die Bauzeit wie vom Bauherren gewünscht zu beschleunigen“, sagt Benedikt Popp, Projektleiter Rohbau bei Riedel Bau AG. Noch im Dezember werden 26 Sattelschlepper mit Deckenschalung, Wandschalung und Traggerüst das Gelände verlassen. Ab Januar beginnt der Rückbau der Kräne und der sogenannten Containerburg. In den Wintermonaten Januar und Februar 2026 übernimmt Riedel Bau in den Gebäuden selbst nur noch Fein- und Aufräumarbeiten.

Während der Rohbau nun sichtbar abgeschlossen ist, richtet sich der Blick auf den Innenausbau – und damit auf die Witterung der kommenden Monate. Denn ob und wann die Ausbaugewerke voll arbeiten können, hängt unmittelbar davon ab, wie gut es gelingt, das Gebäude winterfest zu machen. Große Fassaden- und Fensteröffnungen erschweren aktuell eine vollständige Abdichtung. Eine Notabdichtung des Dachs soll verhindern, dass Regen und Schnee in das Gebäude eindringen.

An dieser Stelle verweist Dietmar Schulz, Projektleitung Archimeda, auf die Bedeutung des Übergangs vom Roh- zum Innenausbau: „Mit dem Rohbau ist die Basis für den weiteren Ausbau und ein bedeutender Projektschritt geschaffen. Jetzt beginnt die anspruchsvollste Phase: Der Innenausbau erfordert präzise Koordination, damit die zahlreichen baulichen und technischen Schnittstellen reibungslos ineinandergreifen. Wir begleiten als Projektteam diese Prozesse intensiv, um die Einhaltung der Vorgaben zu Qualitäten, Terminen und Kosten zuverlässig sicherzustellen.“

„Wir brauchen vor allem trockene Bedingungen, um mit dem Trockenbau beginnen zu können. Der legt fest, wie Flure, Räume und Installationswege verlaufen. Viele Folgegewerke stehen bereit und warten auf diesen Schritt“, erklärt Architekt Joachim Welp von der Planungsgruppe Schweitzer.

Im Untergeschoss hingegen laufen bereits erste Arbeiten der technischen Gewerke. Dort sind die Lüftungszentralen und Versorgungseinheiten geschützt untergebracht, Schächte wurden verschlossen, und einzelne Bereiche lassen sich bereits temperieren. Entscheidend bleibt dennoch das Zusammenspiel von Dachabdichtung, provisorischer Entwässerung und dem zügigen Einbau der Fensterkonstruktionen – sie ermöglichen erst, große Öffnungen mit Folien zuverlässig zu verschließen. „Wenn uns der Winter keinen Strich durch die Rechnung macht, können wir ab März mit sichtbaren Raumstrukturen rechnen – mit den ersten Fluren, Patientenzimmern und Bürobereichen“, so Welp.

Geschäftsführer Dr. med. Achim Rogge betont die Bedeutung dieses Projektfortschritts für das Klinikum und die Region: „Der Rohbau steht – das ist ein starkes Signal zum Jahresende. Jetzt beginnt die komplexeste Phase des Bauprojekts. Krankenhäuser gehören zu den technisch anspruchsvollsten Gebäuden überhaupt. Der Innenausbau ist kleinteilig, gewerkeübergreifend und bindet bis zu 25 Fachbereiche gleichzeitig. Dass wir bis hierhin im Zeitplan liegen, ist der überragenden Arbeit aller Beteiligten zu verdanken.“

Dass der Innenausbau deutlich länger dauern wird als der Rohbau, ist aus Sicht der Bauverantwortlichen kein Widerspruch. Während der Rohbau relativ unabhängig arbeitet, beginnt im Ausbau ein enges Verzahnen aller Gewerke. Lüftungskanäle, Leitungen, Installationen und medizinische Infrastruktur werden Meter für Meter vor Ort montiert; allein die Gebäudetechnik macht etwa die Hälfte der gesamten Baukosten aus. „Es wird das Jahr der Haustechnik“, fasst Welp die Situation zusammen.

Trotz der Herausforderungen blicken alle Beteiligten zuversichtlich auf die nächste Bauphase. Die Struktur steht, die technische Planung ist weit vorangeschritten, und die Gewerke sind startbereit. „Wir sehen täglich, wie dieses Krankenhaus wächst. Auch wenn die nächsten Schritte witterungsabhängig sind – das Projekt hat eine beeindruckende Dynamik“, sagt Dr. Rogge.

 

Fotos:
Aufnahme 1 vom 11.12.2025, aufgenommen von: Kaiser Baucontrol Ingenieurgesellschaft mbH
Foto rechts vom 10.12.2025_Drohnenaufnahme von Riedel Bau AG

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