Aus einem Patientenzimmer der Fachabteilung für Kinder- und Jugendmedizin am Heidekreis-Klinikums schallt das Lachen von Kindern, und mittendrin ist sie: Karina Kraeft, die als Clownin Babette bekannt ist. Ihre Reise in die Welt des Clowns begann im Improvisationstheater, wo sie ihre Leidenschaft für das Spiel entdeckte.
„Ich wusste schon lange, dass die Clownin in mir steckt“, erzählt sie mit einem strahlenden Lächeln. Der Humor, den sie in ihrer Familie pflegte, half ihr, diese Leichtigkeit zu finden und weiterzugeben.
„Es ist mir wichtig, dass es kein Mitleid gibt“, erklärt Karina. „Ich möchte den Kindern und Jugendlichen eine gemeinsame, fröhliche Zeit schenken – einen Moment der Leichtigkeit, in dem sie ihre Sorgen vergessen können.“ Diese Philosophie prägt ihre Besuche im Heidekreis-Klinikum (HKK), wo sie einmal im Monat für einige Stunden als Babette auftritt.
Vor ihrem Auftritt bereitet sich Karina sorgfältig vor. Eine halbe Stunde vor Beginn des Dienstes zieht sie sich um, schminkt sich und wärmt ihre Stimme auf. Sie erhält einen Zettel mit Informationen über die Kinder und Jugendlichen, die sie besuchen wird – Alter, Vorname, denn:. „Ich gehe nie einfach so rein“, sagt sie bestimmt. „Es ist wichtig zu fragen, ob ich reinkommen darf.“
In den Zimmern begegnet sie den jungen Patienten mit viel Empathie und Kreativität. Bei einer 16-Jährigen spielte sie ein Spiel namens „Papier-Schere-Stein“ und fand schnell einen Draht zu ihr. „Clowns bewerten nicht“, betont Karina. „Wir schauen einfach, was die Menschen – egal welchen Alters – gerade brauchen.“ Neben den Zimmerbesuchen verbringt Karina auch Zeit im Wartebereich der Ambulanz, wo Eltern und Kinder oft auf ihren Termin warten. Auch hier bringt sie Bewegung ins Spiel und sorgt für glückliche Gesichter: „Es ist so schön zu sehen, wie die Kinder strahlen und auch die Eltern aufblühen“, sagt Karina begeistert. „Das Lächeln der Eltern zu sehen, wenn ihre Kinder abgelenkt und glücklich sind und lachen, ist unbezahlbar.“
Die Bedeutung von Klinik-Clowns wird auch von der Leitenden Oberärztin Zeliha Vural hervorgehoben: „In meinen anderen Kliniken hatte ich immer einen Klinik-Clown dabei. Das trägt definitiv zur Ermunterung bei! Wir alle hier freuen uns sehr, dass die Stiftung „Kinder seid Kinder“ uns allen die Besuche von Babette ermöglicht!“ Karina, bzw. Babette erzählt passend von einem besonderen Moment: „Heute habe ich mit einer Mitarbeiterin Tango getanzt!“ Und schwenkt kurz darauf Zeliha Vural fröhlich durch den Krankenhausflur, zur Freude aller im Krankenhausalltag.
Karina Kraeft ist übrigens auch in Kindergärten als Clownin unterwegs. „Dann bin ich aber Hinni, sie ist schüchterner.“ Und auch in Altersheimen würde sie gern Freude bringen.
Jetzt aber ist sie erst noch einmal im HKK „Babette“, fährt noch mit kleinen Patienten Boot und lässt an der Fensterscheibe eines Isolationszimmmers Seifenblasen fliegen. „Erst wenn ich später mein Zettelchen abgeben und mich umgezogen habe, bin ich wieder Karina – und freue mich darauf, im nächsten Monat hier wieder „Babette“ zu sein.“
Foto 1: HKK (v.l.n.r.) Claudia Standke, Dörte Gand, Clownin Babette, Axel und Anette Fitzen, Leitende Oberärztin Zeliha Vural – Dörte Gand und Ehepaar Fitzen gehören zum Vorstand „Kinder seid Kinder“
Foto 2: HKK: Babette mit der pflegerischen Leitung der Kinderstation A4, Claudia Standke auf „Bootstour“
Info: Stiftung "Kinder seid Kinder"
Die Arbeit von Clownin Babette wird für ein halbes Jahr lang durch die Stiftung „Kinder seid Kinder" möglich gemacht, die vor zehn Jahren gegründet wurde. Annette und Axel Fitzen möchten insbesondere Kinder im Heidekreis unterstützen und fördern. Die Stiftung finanziert verschiedene Projekte für Kinder und Familien – darunter Musikveranstaltungen wie das Baby-Kinder-Konzert am Tag der Musik sowie Lesetage an Schulen. Weitere Infos: www.kinderseidkinder.de. Wer das Projekt „Clownin Babette“ unterstützen möchte, bitte als Projekt/Verwendungszweck angeben. Kontakt zur Stiftung gern über: info@kinderseidkinder.de